Das Karfreitagsgefecht

Die folgenden Ereignisse gingen später als das Karfreitagsgefecht in die Geschichte der Bundeswehr ein und stehen stellvertretend für die neuen Herausforderungen einer „Armee im Einsatz“, aus der traumatisierte Soldatinnen und Soldaten hervorgehen.

116 Soldaten ließen ihr Leben in diesen Einsätzen

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Was geschah beim Karfreitagsgefecht 2010?

Am Karfreitag, den 02.04.2010, hatte der Golf Zug des Fallschirmjägerbatallions 373 aus Seedorf den Auftrag, nahe der Ortschaft Isa-Khel, im nordafghanischen Char Darreh, Straßen auf Sprengfallen abzusuchen und zu beseitigen. Gegen 13 Uhr gerieten sie in einen Hinterhalt von 30-40 Taliban. Sie wurden mit Handfeuerwaffen und Panzerabwehrhandwaffen unter Beschuss genommen. Dabei wurden drei Soldaten verwundet, zwei davon schwer. Trotz starkem Beschuss gelang es US-Hubschraubern die Verwundeten zu bergen und nach Kunduz ins Lazarett zu fliegen. Während des achtstündigen Feuergefechts und dem Lösen vom Feind, geriet ein Fahrzeug vom Typ Dingo in eine Sprengfalle. Wieder wurden vier Kameraden teils schwer verwundet.

Robert Hartert – Nils Bruns – Martin Augustyniak

Am Ende des Tages erlagen drei Kameraden ihren schweren Verwundungen. Sie hinterließen Ihre Eltern, Lebensgefährtinnen, Geschwister, Söhne und Töchter. Sie waren Soldaten mit Leib und Seele, leisteten Ihren Eid und ließen Ihr Leben für Ihr Land. 

Das erste große Gefecht der Bundeswehr

In der Sonderausgabe Militärgeschichte · Zeitschrift für historische Bildung Ausgabe 2/2018 stellt Herr Major Chris Helmecke M.A., Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr, die Hintergründe, den Verlauf und die Folgen aus dem Karfreitagsgefecht detailliert dar.

Für die freundliche Nutzungserlaubnis danken wir!

VORSICHT! AUSDRÜCKLICHE TRIGGERWARNUNG

„Seit Ende Februar 2010 befanden sich Soldaten des Fallschirmjägerbataillons 373 aus dem niedersächsischen Seedorf im Einsatz in Kunduz. Etwa 130 von ihnen waren Angehörige der 1. Infanteriekompanie, einer von drei Kompanien, die der Kommandeur des Regionalen Wiederaufbauteams (Provincial Reconstruction Team, PRT) Kunduz, Oberst Reinhardt Zudrop, als Manöverelemente zur Verfügung hatte. Ihnen standen in den nächsten vier Monaten regelmäßige Einsätze außerhalb des Feldlagers Kunduz bevor. Es galt, den Raum Kunduz gegen die aufständischen Taliban zu behaupten, die Bewegungsfreiheit auf den Hauptverbindungsstraßen zu gewährleisten sowie mit den afghanischen Sicherheitskräften zusammenzuarbeiten. Die Kompanie bestand aus den drei Infanteriezügen »Foxtrott», »Golf« und »Hotel« (mit zwei Schützenpanzern »Marder« verstärkt) sowie weiteren Unterstützungskräften. Seit dem 31.März 2010 operierte die“…..

Quelle aus „Militärgeschichte. Zeitschrift für historische Bildung Major Chris Helmecke M.A., Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr“ . Vollständiger Artikel als PDF Download (1,8 MB)


An dieser Stelle möchten wir ausdrücklich an all die Kameraden, Freunde und Angehörigen denken, die direkt und indirekt an diesen schmerzhaften Geschehnissen beteiligt waren und dadurch ihren Schaden an Leib und Seele genommen haben. Ihr Schicksal ist nicht vergessen!

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